Projektbeschrieb, Eingabe „Bukes“

Mit der Setzung des Neubaus im Westen der Parzelle wird die neue Wohnbebauung am Hangfuss einfach und selbstverständlich ergänzt und abgeschlossen. Der Neubau bezieht sich in seiner Massstäblichkeit auf dies Bauen, die Längsfassaden sind so gestaffelt, dass verwandte Abwicklungen und Dimensionen entstehen. Das neue Alterszentrum bildet zwei Aussenräume. Den im Westen liegenden Wohnhof, der beruhigt und gefasst wirkt und dadurch in seinem Charakter als einen den Bewohnern vorbehaltenen Platz gestärkt wird und den im Osten liegenden parkartigen Garten, der als Vorraum des Alterszentrums auch den Besuchern und der Quartierbevölkerung offen steht.

Das neue Gebäude integriert sich und es bringt durch seine Grösse auch zum Ausdruck dass es ein öffentliches Gebäude ist, das Besucher und Gäste empfängt und das private Wohnen mit gemeinschaftlichen Angeboten verbindet.

Der Ausdruck des Gebäudes ist durch die umlaufenden Brüstungsbänder geprägt, welche die Nutzungen andeuten und dem Haus eine schwebende Erscheinung verleihen. Die Bänder sind mit dreidimensionalen, glasierten Keramik Elementen verkleidet, die eine kräftige strukturierte Oberfläche aufweisen. Dadurch wird das auf die Fassade auftreffende Tageslicht inszeniert, die ständig wechselnden Schattenbilder zeichnen den Verlauf des Tages ruhig nach. Die hellen Lichtreflexe tragen zu dieser lebendigen Erscheinung bei. Die Fensterbänder reflektieren die Umgebung. Zur einen Seite die grossen Bäume der neuen Gartenanlage, zur anderen die Wiese und die dahinter liegende baumbestandene Hangkante.

Vom Städtli her werden die Fussgängerinnen und Fussgänger an der östlichen Ecke beim heutigen Eingang empfangen - oder durch den Garten zum Haupteingang geführt. Auf den verschieden angelegten Fusswegen kann der ganze Garten gesehen und begangen werden.

Das vorgeschlagene Projekt „Bukes“ entstand durch die beiden letzten hier aufgeführten Textabschnitte welche die Aussenfassade und die Gartenwege beschreiben. Die Licht und Umgebung reflektierenden, sich fast spiegelähnlich verhaltenden Bänder aus keramischen Elementen fungierten mit ihren einzelnen Formen als ornamentale Grundmusterung. Diese sich in verschiedenen Grössen zeigenden Dreiecke dienten als Vorlage für die darin neu zu erfindenden und entwerfenden Formen. Es entstanden pflanzenartige, blumenähnliche bis ganz abstrakte, gar geometrische Malereien mit unterschiedlichen Farbkompositionen und Form Rhythmen. Entstanden ist diese Arbeit durch ein prozesshaftes und konzeptuelles Denken mit Berücksichtigung auf den Ort, das Seniorenzentrum, den architektonischen Überlegungen an der Aussenfassade und den Innenbereichen mit ihren Aufgaben und Funktionen.

Der vorliegende Vorschlag möchte verspielt, heiter und da direkt von Hand aufgetragen als eigen, gewagt und als etwas Bewegendes wahrgenommen werden. Es könnte Freude bereiten und allen Bewohnerinnen und Bewohnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Besucherinnen und Besuchern wie allen Gästen etwas zu ihrem Alltag beitragen.

1. Standorte
Laut beiliegenden Unterlagen würde sich die Umsetzung der Wandmalereien auf drei Bereiche konzentrieren.
-Erdgeschoss Eingang Ost, Motiv 1
-Erdgeschoss Eingang West, Motiv 2
-1. bis 4. Obergeschoss, zwei Wandmalereien, Bereich Wand rechts beim Aufzug und Wand schräg gegenüber, durchmischte Motive

2. Skizzen, Zeichnungen, Illustrationen und Modellaufnahmen
Der Entwurf entwickelte sich aus einem prozesshaften Arbeiten, in einer Mappe lagen die jeweiligen Abläufe und Phasen bis zum schlussendlich abstrakten Pflanzen Motiv bei.  Das an die Fassade angebrachte Muster des Keramikbandes galt als Vorlage und variiert in der Grösse; längste Schenkellänge 100cm.

3. Farb- und Materialmuster, Variante mit Palette von 10-12 Farben oder Siena, Rössler Braun
Es bestand die Möglichkeit die Farbhelligkeiten zu bestimmen (starke oder eher verhaltene Farbpalette). An den Modellaufnahmen sehen Sie die farbdichteste, stärkste Variante. Für die Umsetzung der Malerei sind lasierende, leicht transparente Acrylfarben gedacht.
Die Acrylfarbe „Siena gebrannt“ kam dem „Rössler Braun“ (Farbe der Keramik Elemente an der Hausfassade) am nächsten. Pro Motiv wären es bis zu fünf verschiedene Brauntonwerte. Auch hier wären verschiedene Helligkeitswerte möglich (stark bis hellere, dezentere Farbwerte). Die Tapete zeigt nur einen Motivausschnitt. Die genaue Maltechnik müsste noch bestimmt werden.

4. Massstäbliche Darstellung des Projektes
Der Entwurf, im fotografierten Modell Massstab ca. 1:10, wird gemäss Vorlage auf die jeweiligen, ausgewählten Wände 1:1 übertragen (Handbemalung).
Im 1. bis 4. Obergeschoss wird der Handlauf wie das Sockelbrett nicht direkt bemalt, das Motiv wird angepasst.

5. Ausführung/Unterhalt
Wandmalerei direkt an Ort auf bereits grundierte Glasfasertapete.
Der Farbauftrag ist abwaschbar. Umsetzung ca. Mai 2015. Dauer der Arbeiten je nach Anzahl der zu bemalenden Wände.

Projekt von Anna Amadio/Bruno Bürgin